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reinhard baumann

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        ...Die Menschen,..., bleiben bewusst nur Figuren, anonyme Wesen, die uns millionenfach in Illustrierten gegenübertreten; kaum gesehen, schon vergessen. Erkennbar sind sie nur an ihrer Gestalt, ihren Bewegungen und ihrem zwangsläufigen Verhalten innerhalb der Gesellschaft. Wir begegnen Personen ohne Persönlichkeit, flüchtigen Schatten, die durch die Zeit huschen, in Gruppen ganz ihre Identität verlieren,
        wahrgenommen zwar, aber nur in ihrer Körperlichkeit erfasst. Baumann bedient sich in seinen  Situationsschilderungen der Sehgewohnheiten des Betrachters. Wir sind es, die aus den vorbeiflanierenden Gruppen oder ins Blickfeld rückenden Personen seelenlose Gebilde werden lassen. Die Teilnahmslosigkeit, die wir unseren Mitmenschen entgegenbringen, führt in ihrer Reflexion letztlich aber auch zu unserer eigenen Anonymität. Dem Künstler gelingt es mit seinen unaufdringlichen, stillen Momentaufnahmen ganz unvermittelt in unser Bewusstsein einzudringen und uns nachdenklich zu stimmen...

        Robert Prill

        Zentrales Thema der Bilder von Reinhard Baumann ist der Mensch. Das Thema, das seit Jahren in verschiedenen Variationen sein künstlerisches Werk beherrscht, ist die Menschengruppe. Ganz selten gibt es Werke von ihm, die nur eine Person darstellen. Ideengeber seiner Bilder waren über Jahre vielfach aktuelle Fotos aus Tageszeitungen oder Illustrierten. In diesen  "schnellen" Medien werden sie  verbraucht; wahrgenommen zwar, aber auch gleich wieder vergessen: das Foto als schnell vergänglicher Konsumartikel. Aus dieser Quelle stammen auch Werke, die einen politischen Charakter haben; er nimmt  dabei persönlich Stellung zum  aktuellen Geschehen - lässt  sich dabei aber nie "parteipolitisch" ideologisieren.

        Hans Daucher

                                 
        In den Bildern von Reinhard Baumann wird der Eindruck des ursprünglichen Fotos durch die Arbeit des Künstlers immens intensiviert. Das (gemalte) Bild wird zum Wert ansich und zum Objekt seiner  Kunst. Er abstrahiert Personen und Situationen, führt sie zurück auf charakteristische Formen und stilisierte Bewegungen, nimmt ihnen zwar Persönlichkeit, verändert Gruppenstrukturen und Beziehungen und intensiviert dabei doch die Begegnung des Betrachters mit den dargestellten Figuren; er gibt ihnen eine neue eindrückliche Individualität.
        Die durch die Zeit huschenden flüchtigen Schatten (des Fotos) erfahren bei ihm eine neue dauerhafte Qualität.

        Klaus Bock